Seit mehr als 30 Jahren (seit 1989 !!!) gibt es nun das Werk für Menschenwürdige Therapieformen. Das ist ein Anlass, um in eigener Sache ein paar Worte an unsere Mitglieder und Gäste zu richten.

Vereinsziele

Wir haben in den letzten Jahren unsere Vereinsziele immer wieder den aktuellen „Anforderungen“ angepasst und in der aktuellen Fassung lauten diese:

  • Bewahrung der Therapiefreiheit für sich selbst und die eigenen Kinder
  • Bewahrung der Würde des Menschen
  • Eigenverantwortung, ganzheitliche Sichtweisen, Eigeninitiative
  • Förderung von Einsicht und Verständnis in die natürlichen Lebensgesetze von Gesundheit und Genesung
  • Kooperation in diesen Fragen mit anderen Plattformen, Versicherungen und Gesundheitsbehörden
  • Förderung von Behandlungsmethoden, die nicht schaden
  • Aufklärung über den heute üblichen Medizinbetrieb und mögliche Alternativen
  • Unterstützung von Bestrebungen, die Homöopathie als eigenständigen Beruf auch in Österreich zu etablieren

Um diese Ziele zu verwirklichen, streben wir einen Therapiefreiraum an, der es erlaubt, diese Heilmethoden im Rahmen unseres staatlichen Gesundheitssystems gleichberechtigt anzuwenden. Dazu zählt auch das Recht, diese Heilmethoden an öffentlichen Universitäten zu lehren und in öffentlichen Spitälern, Praxen und Kuranstalten auszuüben, sowie die Pflicht der Versicherungsanstalten, die daraus entstehenden Kosten zu tragen.
Ebenso muss es möglich werden, dass sich ein Patient im Rahmen des Sinnhaften, also Heilung versprechenden, frei für eine Therapie entscheiden kann. Eltern sollen das Recht haben, diese Entscheidung für ihre Kinder zu treffen. Jeder Therapeut soll die Pflicht haben, seinen Patienten über die Chancen und die vorhersehbaren möglichen Risiken einer bestimmten Behandlung voll aufzuklären. Bei Zuwiderhandeln haftet er persönlich für den entstandenen Schaden am Patienten. Der Patient soll in die Lage versetzt werden, selbst das Risiko abzuwägen.

Leistungen

  • Vierteljährlich erscheinende Zeitschrift
  • Veröffentlichung von Erlebnis- und Tatsachenberichten aus dem Medizinbetrieb
  • Regelmäßige Vorträge und Seminare
  • Vernetzung mit anderen Arbeitsgemeinschaften (z.B. AEGIS/Impfaufklärung, ECH, European Committee for Homeopathy)
  • Kontakte zu Medien, Gesundheitsbehörden und Politik
  • Aufklärung über rechtliche Aspekte (z.B. Patientenrechte)
  • Regionale Stammtische
  • Internet-Auftritt
  • Diverse Aktionen (z.B. Unterschriftenlisten)

Aufgrund der Initiative unseres Vereins wurde die Österr. Homöopathische Akademie gegründet.
Es entstand auch eine Arbeitsgemeinschaft klassischer Homöopathen zur Beobachtung von Impffolgen und Impfschäden.

Schwerpunkte unserer Arbeit

In der breiten Öffentlichkeit sind wir vor allem durch unsere kritisch ablehnende Haltung zur in Österreich gehandhabten Widerspruchslösung bei Organentnahmen aufgefallen. Insbesondere fühlten sich Transplantationsärzte durch unsere Aufklärungsarbeit behindert, was eine Klage der Ärztekammer und einen Prozess bis zum Verfassungsgerichtshof provozierte. Das Verfahren gegen Dr. Johann Loibner, Gründungsmitglied und erster Vereinspräsident, der in einem Leserbrief die Praxis der Fremdorganbeschaffung pointiert kommentierte, endete mit einem Freispruch. Auch ein Arzt hat in Österreich das Recht der freien Meinungsäußerung. Der Freispruch ging durch die österreichische Presse und hat ordentlich Staub aufgewirbelt.

Größte Aufmerksamkeit und zahlreiche Beitritte konnte der Verein mit seiner Informationsveranstaltung über das Impfen erreichen. Auch der ORF half, dieses kontroversielle Thema öffentlich zu diskutieren. Das Interesse war so groß, daß wir die Impfpraxis zu unseren Arbeitsschwerpunkten dazu genommen haben.

Zukunft

Wir haben durchaus Bewegung in die Gesundheitsdebatte in Österreich gebracht. Die Wichtigkeit unserer Arbeit ist vielen noch nicht bewußt, doch genau hier liegt unsere Aufgabe alles noch weiter zu tragen und durch Sie liebe Mitglieder und Freunde zu multiplizieren.
Medizin und Menschenwürde
wird die Gesellschaft noch mehr beschäftigen, als viele es sich heute vorstellen können. Es wird die wesentliche Frage werden.

Gründer des WfmTf Dr. Hans Loibner

Handschriftliche Notizen zur Vereinsgründung von Dr. Loibner

Transkript der handschriftlichen Notizen

15.7.1989

Um 9 Uhr trafen sich in der Leonhardstr. in Graz, in der Wohnung der Familie  Rabensteiner: Karl Rabensteiner, Dr. Leo Popp und Dr. Johann Loibner. Sie erarbeiteten die Statuten zur Vereinsgründung des WfmTf, die zum größten Teil vom Richter Dr. Leo Popp vorbereitet waren.

Es herrschte in den meisten Punkten Einhelligkeit. Gleichzeitig klangen über bestimmte Fragen, etwa die wissenschaftliche Anerkennung der Homöopathie oder das Versorgungsnetz durch hom. Ärzte grund-verschiedene Ansichten durch. Die Gespräche wurden heftig geführt, zugleich aber mit großer Bereitschaft zu Verständnis und Zusammenarbeit. Neben zwei heißeren Köpfen versuchte ein dritter mit Erfolg die Arbeit in Sachlichkeit und Gelassenheit zum guten Ende zu bringen.

Die Satzung hatte mit einem gemeinsamen Gebet begonnen. Nachher gab es noch eine herzliche Jause mit einem guten Glas Wein. Ganz wenigen, sehr vertrauten Freunden, denen wir bald darauf von unserem Vorhaben erzählten, erschienen wir durch unsere Freude und unseren Eifer so, dass wir mit großer Hoffnung und stiller Unbändigkeit dieses Werk beginnen. Es ist der Heiligen Familie gewidmet und steht unter der besonderen Fürsprache des Hl. Josef!

22.7.1089

Dr. Leo Popp teilte am Abend mit, dass die Statuten bei der Behörde eingereicht wurden.

In einem Telefongespräch mit dem Vater der verstorbenen Claudia Kranz werden wir in der Richtigkeit und Dringlichkeit unseres Vorhabens bestärkt. Der Vater hatte seine Tochter, die an akuter Leukämie erkrankt war, während einer laufenden Chemotherapie gegen den Willen der Ärzte aus der Klinik herausgenommen. Diese versuchten nun mit Hilfe des Gerichts mit Gewalt die Chemotherapie fortzuführen. Der Vater schilderte mir heute, wie deutlich die Patientin diese Therapieform ablehnte. Selbständig, bewusst, hat sie bis zu ihrem Ende die andere ärztliche Hilfe vorgezogen: pflanzliche Arzneien, Homöotherapie, Ernährung und das Gespräch mit jenen Ärzten, zu denen sie Vertrauen hatte. Claudia hat mit ihren 14 Jahren ganz klar erfasst und war fähig zu entscheiden, welche Art der Behandlung für ihr Leben, ihre Person und ihr Wohlbefinden schlecht, welche gut war.

Auch das Gericht, das mit dieser Angelegenheit befasst war, hat dem Vorgehen der Familie Kranz Recht gegeben!

So ist dem Werk für menschenwürdige Therapieformen mit dem mutigen Schritt diese Familie, dem ungewöhnlichen Eingehen des Richters auf diesen besonderen Fall und unsere ärztliche Unterstützung ein erster Erfolg zuteilgeworden. Wir sind dankbar für diesen Beginn!

30.9.1989

Heute findet im Schilcherhof in Ligist die Gründungsversammlung statt!

In den letzten Wochen wurde uns klar, dass dieses Werk Schritt für Schritt wachsen muss! Zu hoch scheinen die Ziele, zu erhaben wirken zunächst die Anliegen, um sie so ohne weiteres zu verwirklichen.

Der sehr revolutionäre Charakter, die berechtigten Forderungen, die von den meisten mit Zustimmung bedachte Aussage: „Es muss da etwas geschehen“, die bisher eingegangenen Geldspenden, schließlich das Bangen vor jenen, denen der Name nicht passen wird – dies alles wäre zu viel, von einem Menschen allein getragen zu werden.

Mit Gottes Hilfe und allen, die mittun, sie sind Freunde, hoffen wir, diese Erwartungen zu erfüllen und nicht vom richtigen Weg abzuweichen.